Äußere Anwendungen in der Anthroposophischen Pflege

Arnika-Auflage bei neuralgischen Schmerzen

Substanzart

Arnika-Essenz

Leitgedanke zur Anwendung

Durch eine feucht-warme Auflage mit Arnika kann bei neuralgischen Beschwerden der Schmerz in kurzer Zeit erträglich werden. Die Arnika nimmt zuerst die Spitze des Schmerzes und beruhigt dann die Entzündung. Durch diesen Heilungsprozess fördert sie die Neustrukturierung des betroffenen Gewebes.

Leitgedanke zur Substanz

Indikationen

  • Herpes Zoster (siehe Fallbeispiel)
  • Neuralgische Schmerzen (siehe Fallbeispiel)
  • Neuralgische Schmerzen, verursacht durch eine Chemotherapie
  • Zahnschmerzen

Durchführungsbeschreibung

Besonderheiten:
Bei sehr schmerzhaftem Herpes Zoster erträgt der Patient keine Auflage. Stattdessen kann die Arnikaessenz 1:10 verdünnt (z.B. mit dem Deckel von der Arnika-Essenz Flasche abmessen: 1 Flaschendeckel Essenz mit 9 Flaschendeckel Wasser in einer kleinen Flasche mischen, Sprühköpfe können in der Apotheke erworben werden) auf die betroffene Stelle gesprüht werden, danach evtl. mit leichtem Tuch abdecken

Material:

  • Arnika-Essenz
  • Wasser ca. 40°C
  • Kleine Schüssel
  • Leichtes Baumwolltuch, alternativ: unsterile Gaze oder ein Seidentuch
  • Leichtes Tuch zum Abdecken

 
Durchführung der Anwendung:
  • 250 ml Wasser mit 1 Esslöffel Arnika-Essenz in den Schüssel mischen (je nach größe des betroffenen Gebietes entsprechend mehr Lösung vorbereiten)
  • Die Wassertemperatur sollte bei der Anwendung Körpertemperatur aufweisen.
  • Das Baumwolltuch in die Schüssel eintauchen, nicht zu stark auswringen und auf die schmerzhafte Körperstelle legen, mit leichtem Tuch abdecken, so dass der Patient nicht auskühlt (jeder Druck verstärkt den Schmerz)


Dauer der Anwendung
  • wenn sie gut tolleriert wird, Auflage 30 Minuten liegen lassen
  • nach Abnehmen der Auflage den Patienten 30 Minuten nachruhen lassen


Nachbereitung:
Baumwolltuch/ Gaze verwerfen (wegen Infektionsgefahr)
Abdecktuch nach Bedarf bei 60°C waschen

Beurteilungssicherheit
Bei vielen Patienten bewährt
Dosierung
2 Mal täglich, bei Bedarf öfters
Wirkungseintritt
Unmittelbar
Therapiedauer
Solange die Haut Herpesbläschen bildet
Weitere Therapieempfehlungen
  • Bei abgeheilter Haut kann in der Folge bei Schmerzen Aconit-Schmerzöl (in der Schweiz: Aconitum/ Camphora comp. Öl) von der Wala aufgetragen werden
  • Im Allgemeinen ist eine zusätzliche medikamentöse Therapie angezeigt

Warnhinweise
Vorsicht bei Arnika-Allergie

Durchführungsanleitung zum Download

Fallbeispiel

Eine junge Frau mit einem Herpes Zoster am Thorax links hatte unerträgliche Schmerzen. Das Aufsprühen von lauwarmer Arnika-Essenz (1:10 verdünnt) brachte eine Linderung der Schmerzen. Sie ertrug keine Kleidung direkt auf der Haut, so dass sie den betroffenen Bereich zuerst mit einem Seidentuch abdeckte und dann die Kleidung darüber zog. Mit Hilfe anthroposophischer Heilmittel heilte der Zoster aus.
US

Autor

US, Red.